Sony-Presseinformation ,März 2001

RUNRIG: "THE STAMPING GROUND"

"Unsere Intention ist, mit unserer Musik bei Menschen Emotionen zu wecken, sie anzusprechen und mit ihnen zu kommunizieren", erklärt Calum MacDonald,der gemeinsam mit seinem Bruder Rory nahezu alle RUNRIG-Songs schreibt. Dies ist der schottischen Band RUNRIG in ihrer inzwischen 28-jährigen Karriere auch eindrucksvoll gelungen. Mit der Symbiose aus gälisch-keltischer Tradition und moderner Pop- und Rockmusik avancierte das Sextett zur führenden Folk-Rock-Pop-Band. Die RUNRIG-Musiker Bruce Guthro (Gesang, akustische Gitarre),Rory MacDonald (Bass, Gesang), Calum MacDonald (Percussion), Malcolm Jones (Gitarre, Akkordeon, Dudelsack), Iain Bayne (Schlagzeug, Percussion) und Pete Wishart (Keyboards) veröffentlichen nun ihr neues Album "The Stamping Ground",das Tradition und Moderne miteinander verbindet.
Die Geschichte der schottischen Band begann 1973 mit einem ersten Konzert in der "Kevin Hall" in Glasgow. Anfangs nannte sich die Studentenformation The Run-Rig Dance Band, doch noch vor der Veröffentlichung der ersten LP "Play Gaelic" (1978) entschieden sie sich für die Kürzung des Namens. In der Folge veröffentlichten RUNRIG einige selbstfinanzierte Alben und entwickelten nach und nach ihren eigenen unverwechselbaren Stil. Obwohl sie keine Folkband im ursprünglichen Sinn waren, reflektieren ihre Songs diese Tradition. Auf dem Konzeptalbum "Recovery" (1981) nahm die Band Stellung zur Sozialgeschichte der schottischen Gälen. Der Name RUNRIG ist übrigens ein Begriff aus dem Mittelalter und bezeichnete in Schottland eine verbesserte Form des Ackerbaus, bei der das Land von Bauern gemeinsam bewirtschaftet wurde.
Das Interesse an RUNRIG auch außerhalb Schottlands steigerte sich kontinuierlich.So gaben sie zum Beispiel 1987, noch vor dem Fall der Mauer, ein Konzert in Ostberlin."Wir werden dieses zur damaligen Zeit erstaunliche Erlebnis,hinter dem eisernen Vorhang aufzutreten, niemals vergessen. Es war eines unserer bedeutsamsten Konzerte überhaupt.", erinnert sich Calum MacDonald rückblickend.
Das erste Majoralbum "The Cutter And The Clan" bot schließlich den Durchbruch für internationale Veröffentlichungen. Aber auch in ihrer schottischen Heimat etablierten sich RUNRIG zum Dauerbrenner. Die ´89er-Studio-CD "Searchlight" erreichte Platz 11 der Charts. Die erste Goldene Schallplatte erhielten sie zwei Jahre später für ihr achtes Studioalbum "The Big Wheel". Ein weiterer Höhepunkt des Jahres ´91 folgte mit dem Open Air-Auftritt vor der malerischen Kulisse des Loch Lomond. 45.000 Besucher feierten die Band und bildeten einen würdigen Rahmen für den ersten RUNRIG-Single-Hit "Hearthammer", der während des Konzertes aufgenommen wurde. Doch Loch Lomond hat für RUNRIG noch eine weitere wichtige Bedeutung. Ihr Arrangement des gleichnamigen Traditionals wurde für die RUNRIG-Fans zu einer Art zweiten Nationalhymne. "Wir können kein Konzert beenden,ohne `Loch Lomond` zu spielen - und dies wird so lange bleiben, so lange esRUNRIG geben wird", erklärt Calum MacDonald lächelnd.
Dem abwechslungsreichen Album "Amazing Things" (1993), mit den erfolgreichen Singles "Wonderful" und "The Greatest Flame", folgte zwei Jahre später ein außergewöhnlicher Hitparadenerfolg."An Uhbal As Airde" wurde der erste gälische Titel, der sich in den Top 20 der englischen Charts platzierte. In Deutschland waren RUNRIG längst ebenfalls ein vielbeachteter Act. Allein 20.000 Zuschauer kamen beispielsweise zum Open Air-Konzert auf die "Loreley" bei St. Goar am Rhein. "Das schottische und das deutsche Publikum sind sich sehr ähnlich", meint Calum zur sensationellen Resonanz. "Beide haben eine Leidenschaft für Melodien und keltische Strukturen in der Musik. Und gerade irische und schottische Lieder sind oftmals sehr stark in der Melodieführung."
Einen Einschnitt in die kontinuierliche RUNRIG-Geschichte bedeutete 1997 derAbschied von Sänger Donnie Munro, der eine Karriere in der Politik anstrebte,jedoch bei den Parlamentswahlen im Mai 1999 scheiterte. Nach fast 25 Jahren musste die Formation einen neuen Sänger suchen. Das Ende der Band stand allerdings nie zur Diskussion. Nach monatelangem Abhören von Cassetten und dem Casten zahlreicher Sänger fand RUNRIG schließlich mit dem kanadischen Singer/Songwriter Bruce Guthro den geeigneten Nachfolger. Das erste gemeinsame Album und gleichzeitige Columbia-Debut "In Search Of Angels" erreichte Platz 26 der deutschen CD-Charts. Dies bedeutete für RUNRIG die bisher höchste Hitparadennotierung hierzulande. Bei der Livepräsentation des Albums wurde Bruce Guthro euphorisch gefeiert, als habe es nie einen Wechsel gegeben. Mit seinem mal sensitiven, dann wieder dynamisch-kraftvollen Gesangsstil überzeugte er die RUNRIG-Gemeinde. "Die Reaktion des Publikums war großartiger als ich es mir jemals erträumt hatte", beschreibt der Sänger aus Cape Breton in Nova Scotia (Neuschottland/Kanada) rückblickend seine damaligen Gefühle. Einen guten Eindruck  von der phantastischen Liveatmosphäre eines RUNRIG-Konzertes vermittelt die im Herbst letzten Jahres veröffentlichte CD "Live At The Celtic Connections".
Die zwölf Songs des neuen Albums "The Stamping Ground" wurden in Dänemark,Brasilien und Glasgow eingespielt. Der CD-Titel ist programmatisch zu verstehen.Unter "Stamping Ground" versteht man die Herkunft und Wurzeln, wo und wie jemand aufgewachsen ist. Dieses Leitmotiv wird von RUNRIG in den neuen Songs auf mannigfaltige Art und Weise widergespiegelt. "Das Album basiert auf den Folktraditionen der `village dance halls´ in den westlichen Highlands und den dazugehörigen Inseln", erklärt Calum MacDonald. Dementsprechend kommen im Vergleich zum letzten Album auch mehr traditionelle Folkinstrumente zum Einsatz-wie zum Beispiel Bouzouki, Dudelsack, Geige oder Akkordeon. Daneben experimentiert die Band aber ebenso mit Drumsamples und modernen Dancerhythmen."Running To The Light" zum Beispiel vereint traditionelle Instrumente mit elektronischen Dancerhythmen, Loops und Samples. Bei diesem Titel wurden RUNRIG von dem brasilianischen Musiker und Produzenten Paul Mounsey unterstützt, der bereits bei seinen eigenen CD-Produktionen traditionelle keltische Klänge und Dancesounds kombinierte.
Erstmals war Bruce Guthro bei einem Studioalbum von Anfang an beteiligt.Gemeinsam mit dem Gitarristen Malcom Jones schrieb er seinen ersten RUNRIG-Song:die Ballade "One Thing". In den weiteren Titeln beeindrucken die Songwriter Rory und Calum MacDonald mit der gewohnt atmosphärischen Dichte ihrer Kompositionen.So beispielsweise in der mit Dudelsack, Gitarre und Schlagzeug umgesetzten Instrumentalnummer "The Engine Room" oder in "The Stamping Ground". "Der Titelsong ist ein schwungvolles Liebeslied vom Feiern und der Erneuerung, das halb in englischer, halb in gälischer Sprache umgesetzt wurde",erläutert Calum MacDonald. Daneben gibt es auch noch einige Lieder nur in gälischer Sprache, die heute noch von ca. 80.000 Leuten gesprochen wird, wie "Sabhall Aig Neill" (Neil´s Depot) oder "Oran".
In ihren Lyrics erzählen RUNRIG von den Mythen und Traditionen ihrer schottischen Heimat oder im Song "Wall Of China" von der couragierten Eigeninitiative des 70-jährigen Calum Macleod aufgrund handlungsunfähiger Politiker. Ein besonders nachdenklicher Text entstand noch während der letzten Tournee in Calum MacDonalds Hotelzimmer. Der Songautor zappte an diesem Tag durch das Fernsehprogramm und stoppte bei einer Reportage über Kosovo-Flüchtlinge. Die schrecklichen Bilder verarbeitete er in dem Text "Big Song Of Hope And Cheer"." Es ist ein wütendes Lied über den Missbrauch von Frauen - und über das geistige Vakuum, das in der Menschheit existiert."
"The Stamping Ground" ist ein tiefsinniges und lebensbejahendes Album -oder, um es mit den Worten von Calum MacDonald zu sagen: "it´s a celebration of
culture".
(03/2001)

Home-Precious Years-"New Runrig"-The Press-Photos-tour info-contact